Kugel Architekten, Stuttgart
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  • freier Membranrand
  • Zeltdach im Innenhof
  • Untersicht Membrane
  • Aussicht in die Landschaft
  • Innenraum des Hofes mit Membrane
  • Blick vom Turm
  • Blick über die Dachkonstruktion
  • Membranform am Bergfried
  • Blick auf das textile Dach
  • Weitblick über das Membrandach
  • Membanzuschnitt
  • Rendering Entwurf

Membrandach Burgruine Thierstein

Die weithin sichtbare Burgruine Thierstein ist ein beliebtes Touristenziel im Fichtelgebirge. Die erstmals 1340 erwähnte Burg wurde auf einem Basaltsporn errichtet und überblickt den gesamten Innenraum des Fichtelgebirges mit einer herrlichen Rundumsicht. Die unterschiedlich verfallenen Umfassungswände der Kernburg bilden einen großen Innenhof. Die gesamte Anlage wird hoch überragt vom gut erhaltenen, mächtigen Bergfried, der ein kleines Museum mit bäuerlichen Geräten und Exponaten zur Burggeschichte beinhaltet.

Im Sommer wird der Innenhof der Burgruine für verschiedene Feste sowie Theater und Konzerte genutzt. Um die Veranstaltungen vom Wetter unabhängiger durchführen zu können, wurde eine saisonal demontable, leichte Überdachung gesucht, die ein kleineres Publikum bis 200 Personen und einen Bühnenbereich vor Witterung schützt. Durch ein technisch möglichst einfaches Montagekonzept sollten Auf- und Abbau der Dachkonstruktion auch durch Mitarbeiter des Bauhofes möglich sein.

Der Entwurf berücksichtigt diese Vorgaben genauso wie den Wunsch des Denkmalschutzes, das Dach aus der Ferne möglichst nicht sichtbar werden zu lassen. Die Membrane wird in einer sehr individuellen Form entlang der nördlichen Mauer linear befestigt und passt sich mit einem freien Rand und einzelnen Abspannpunkten genau an die Gegebenheiten der Ruine an. Das textile Gewebe wird mit 5 Hochpunkten von einem zentralen Tragseil abgehängt und gegen Windlasten vorgespannt. Die zwei Hauptmasten und das Tragseil müssen nicht demontiert werden, somit kann der größte Teil der Stahlkonstruktion über den Winter stehenbleiben.

Die Elemente der Stahlkonstruktion sind feuerverzinkt ausgeführt. Die gesamte Dachkonstruktion mit allen Abspannungen musste statisch unabhängig von den alten Bauteilen der Ruine hergestellt werden. Dazu wurde eine Reihe von Einzelfundamenten hergestellt, die wiederum durch Mikropfähle (System Ischebeck) im Fels verankert wurden.

Die textile Membrane überdacht 350m² und besteht aus einem transluzenten, PVC-beschichteten Polyestergewebe (PVC-PES), welches mit einer Zustimmung im Einzelfall statisch geprüft und zugelassen wurde. Mit der Saison 2014 wird das Membrandach erstmalig in Betrieb genommen.


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Ausdruck vom: 29.03.2024
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